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Иступление SARS-CoV-2
Поэт (в маске) Что ныне актуально? Что тревожит Сегодня многих на земле моей? Потомок мой разумно подытожит Беду ковидных непогожих дней, В которых чья-то жизнь была стесненной, Вселяя в души неподдельный страх, То разлучала навсегда влюбленных То обрывалась вздохом на губах. Кто мог представить, что летучей мышью Невидимая смерть ворвется в мир И обречет на вечное затишье Пространства обездоленных квартир. Прохожий (без маски) Поэт, ты врёшь! Ты убеждаешь глупо – Какая мышь, какой природный зверь Естественно преобразился тупо И мир накрыл несметностью потерь? Всё человек с его безумной страстью – Что Бог не создал, воссоздать с нуля, Смакуя собственной ничтожной властью И от восторга радостно скуля. (Явление Вергилия Фаусту) Фауст …Вот круг двадцатый. Верный друг Вергилий, Не забывая свой репертуар, Навстречу вышел. Только вместо лилий Мне протянул пульсирующий шар – Лучи вонзились в теплые ладони Вздох, превращая в ноздреватый лёд… Тот яркий шар подобен был короне. Да кто ж в короне этой разберет Шипы непредсказуемой кончины? Исчез Вергилий, замыкая круг, Ошеломленный, в поисках причины Я был обязан обуздать недуг… Как мне понять непостижимость мира С его предназначением того, Что неожиданно проделками Сатира Вдруг проявляется в случайностях всего? (Появляется Вагнер, адъюнкт Фауста) Вагнер Бунтуешь, Фауст, против верной власти Иных микроскопических существ? Ты заслониться от такой напасти Не сможем броским щегольством торжеств, В которых мнишь себя превыше веры В единство сущего, где вечное и миг Собой являют ясные примеры Истоков тьмы, где человек возник Из света звезд и теплоты душевной И был приближен естеством к богам, Чтобы любовь своей судьбы нетленной Сложить в слова, доверившись делам. Ты возомнил себя мудрей природы, Хотя как червь, не более того, Влачишь существование сквозь годы, Подверженный нападками всего, Мир не подвластен твоей ложной силе, Корона ржавая на голове твоей, А вздох потерянный стремит к могиле, В загробный мир бесформенных теней. Фауст Я только часть величия природы И телом слаб, податливый греху, Мгновенны, быстротечны мои годы, А праведность – у мира на слуху. Но я иду туда, где боль страданий Лишает души света и тепла, Там вещи не важны – огонь познаний Сжигает мефистофельность дотла. Одно меня смущает в этой схватке: В чем должен мир пожертвовать собой, Кого лишить свободы и достатка, Кого отправить на священный бой? Каких потерь потребует победа, Каким доходом сможем пренебречь? Одно я знаю: будет светлым небо Для тех, кого не удалось сберечь. Прохожий (под кислородной маской) – «Я задыхаюсь, доктор, задыхаюсь! Склонился Мефистополь надо мной, На ухо что-то шепчет, усмехаясь, Мол, скоро завладеет он душой. Я задыхаюсь от своей гордыни, От ханжеской неискренности слов, Которыми я промышлял доныне В кругу порочном лживых игроков. Я задыхаюсь от иных преданий, В которых черным заслоняют свет, От хамоватой дерзости незнаний, От участи, где благородства нет. Я задыхаюсь в паутиной лести, На первый взгляд, казавшейся простой, С которой суть покажется чудесней В приятном любование собой. Я задыхаюсь от двойных подходов, От нежелания вести достойный спор Сомнительным значениям в угоду, Не признавая прежний уговор. Я задыхаюсь от лакейской позы В покорном предпочтении лампас; Я задыхаюсь, если душат слезы, Когда дыхания чужого я не спас. Я задыхаюсь от того что трушу, Мгновенья прожигая не любя… От Дьявола свою, спасая, душу – Я только так смогу спасти себя». Поэт (без маски) Моя любовь! Всю жизнь тебя вдыхаю, Вдыхаю красоту и настроенья, Вдыхаю мир от края и до края, Кружась в его неистовом круженье. Вдыхаю свет, счастливо пробуждаясь… Трудясь, вдохну мотив предназначенья; Признательность вдыхаю, улыбаясь, Тобой вдыхаю радость вдохновенья. Открытый взгляд мой до того свободен, Что я дышу в строке и в каждом звуке. Хотя мой вздох случайностям угоден – Я задыхаюсь от простой разлуки. Моя любовь! Всю жизнь тебя вдыхаю, Вдыхаю красоту и настроенья, Вдыхаю мир от края и до края, Кружась в его неистовом круженье. Иступление SARS-CoV-2 Der SARS-CoV-2-Wahn Dichter (mit Maske) Was steht nun an? Was gibt es Aktuelles, das viele Menschen trifft auf meiner Welt? Wer nach mir kommt, wird einst erhellen, woher die Not, warum so schnell zerfällt für viele Menschen alles, was sie schätzen, warum die Furcht und Angst so viele packt und reißt sogar das Liebesband in Fetzen, lässt seufzend uns zurück, allein und nackt. Wer hätte je gedacht, dass einst die Fledermäuse verschulden diesen unsichtbaren Tod und Stille ewig einkehrt ins Gehäuse und bringt das Leben dort so aus dem Lot. Spaziergänger (ohne Maske) Poet, du lügst! Behauptest einfach Mist! Wie könnte überhaupt denn welches Tier sich so verwandeln nur aus Arg und List, zerstören diese Welt aus Wut und Gier? Es ist der Mensch mit seinem irren Streben, zu schaffen alles neu, was Gott nicht schuf, als könnte ihn dies aus dem Nichts erheben und ihm verschaffen Größe, Macht und Ruf. (Auftritt Vergil und Faust) Faust ... Kreis zwanzig, treuer Freund Vergil, durchschreiten wir nun, ich biete gern mein Repertoire dazu, doch nicht die Lilien uns begleiten, ein Kügelchen pulst voll Gefahr mit Strahlen, die sich in die Hände bohren, ein Atemzug verwandelt sich zu Eis ... Die grelle Kugel gleicht ganz einer Krone. Doch wer von uns nun doch zu sagen weiß, ob ihre Stacheln uns das Ende bringen? Vergil verschwand, den Kreis er schloß, betreten musste ich die Not bezwingen und deren Gründe suchen, klein wie groß ... Wie soll ich diese Welt nur je begreifen, wo schon seit Langem ist vorherbestimmt des Satyrs unverhofftes tolles Treiben, das jede Sicherheit und Regel nimmt. (Auftritt Wagner, Famulus des Faust) Wagner Du wütest, Faust, hier gegen treue Mächte, die stehen zu den Mikrowesen fest? Dich schirmt nicht ab vor diesen üblen Kräften, was geckenhaft du hier geschehen lässt, den Glauben wie den Mantel abgeworfen, als wärest du in Zeit und Raum vereint, als gäbe es kein Gestern und kein Morgen, wo nur dein Wesen wie die Sonne scheint, aus Sternenlicht und Wärme einst geborgen, fast gleichgestellt der göttlichen Natur, um deines unvergänglich Schicksals Liebe zu Wort zu bringen, auf der Taten Spur. Du dünkst dich der Natur weit überlegen, auch wenn du nur ein Wurm bist und nicht mehr, dich schleppst von Jahr zu Jahr so ohne Segen und jeder Schritt vor Ungemach fällt schwer. Die Welt lässt sich von deiner Kraft nicht trügen, die Krone rostet schon auf deinem Kopf, dein Atem pfeift, die Luft will nicht genügen, ein Schatten steht am Grab, packt dich Schopf. Faust Ich bin nur Teil des großen Schöpfungswerkes, von schwachem Leib, der Sünde zugeneigt, die Lebenszeit verfliegt, kaum zu vermerken, und keinem wird Gerechtigkeit gezeigt. Ich geh nun dahin, wo des Schmerzes Leiden der Seele nimmt die Wärme und das Licht, wo Dinge nutzlos sind, sich Geister scheiden, Mephisto seine letzten Schlachten ficht. Nur eines stört mich noch in diesem Ringen: Was könnte dieser Erde Opfer sein, wen soll man zum Verzicht und Mangel zwingen, wen schickt man in den edlen Kampf hinein? Was wird der Sieg uns für Verluste kosten, und welcher Preis tut uns am Ende leid? Ich weiß nur eins: Der Himmel strahlt im Osten für jene, die gegangen vor der Zeit. Spaziergänger (unter der Sauerstoffmaske) Ich kann nicht atmen, Doktor, kann nicht atmen! Mephisto hat sich über mich geneigt, mir zugeflüstert hat der Satansbraten, das Lebensende sei mir angezeigt. Ich kann nicht atmen, so von Stolz durchdrungen, von all den Worten voller Lug und Trug, die ich im Chor mit andren falschen Zungen gern sprach als Glied im eitlen Narrenzug. Ich kann nicht atmen von den andren Mären, die schwarz verdecken jedes helle Licht mit ihrem dreisten Hang zum Ungefähren und einem Los, das schmäht die edle Pflicht. Ich kann nicht atmen unter Schmeicheleien, die schlicht erscheinen auf den ersten Blick und uns umwerben wie sonst nur Schalmeien, die uns verheißen mit uns selbst das Glück. Ich kann nicht atmen bei dem Doppelstandard, wenn man den rechten Streit stets scheut und lieber zweifelhaft so lang verhandelt, bis sich, was man vereinbart, ganz zerstreut. Ich kann nicht atmen, als Lakai mich wähnen begünstigt und devot, bekleidet zart; ich kann nicht atmen, wo man würgt die Tränen, wenn ich den Atem andrer nicht bewahrt. Ich kann nicht atmen, wenn ich gar zu feige den Augenblick vergeude unbedacht ... Dem Teufel kann ich nur die Türe zeigen, wenn meine Seele bleibt von mir bewacht. Dichter (ohne Maske) Dich, Liebe, atme ich mein ganzes Leben, die Schönheit atme ich, gestimmt auf Sehen, die Welt ich atme, wie sie mir gegeben und kreisele in ihrem wirren Drehen. Ich atme Licht, wenn glücklich ich erwache ... Die Vorbestimmtheit atme ich kreierend; Verbundenheit ich atme, wenn ich lache, als Freude atme ich dich, inspirierend. Mein Blick will offen in das Freie schweifen, bis jeder Klang mich atmet, den ich kenne. Am Zufall wird mein Atem weiterreifen, – Ich keuche schon, wenn’s gilt, sich bald zu trennen. Dich, Liebe, atme ich mein ganzes Leben, die Schönheit atme ich, gestimmt auf Sehen, die Welt ich atme, wie sie mir gegeben und kreisele in ihrem wirren Drehen. Aus dem Russischen von Peter Steger Der SARS-CoV-2-Wahn https://scontent.fhrk1-1.fna.fbcdn.net/v/t39.30808-6/269820461_4875050529212081_8516770568950106191_n.jpg?_nc_cat=101&ccb=1-5&_nc_sid=730e14&_nc_ohc=byyGBz1Jt8UAX-C3W66&_nc_ht=scontent.fhrk1-1.fna&oh=00_AT_ZTNBWq3iRAYurV5NcbEvOUAje5Qu45kkOlKdF99ZuJA&oe=61D73D57 Originalausgabe © 2021 by Stadt Erlangen, Bürgermeister­ und Presseamt Büro für Chancengleichheit und Vielfalt / Internationale Beziehungen (Hrsg.) © der Einzelbeiträge bei den Autorinnen und Autoren Alle Rechte vorbehalten www.erlangen.de/partnerstaedte